Glossar

A

Ashkenazi

B

Baba Ganoush
Babka
Bamba
Bar Mitzvah
Bat Mitzvah
Berachot
Bezalel

C

Chabad
Chabad house
Chamsa
Channukka
Chassidismus
Chuzpa

D

Diaspora
Displaced Person (DP)

E

Eichmann-Prozess

G

Ghetto
Gijur
Gulag

H

Haggadah
Halacha
Hamantaschen
Holocaust

J

Jewrovision
Jeschiwa
Jiddisch
JSUD

K

Kabbalah
Kaddish
Kaschrut
Keshet
Kibbutz
Kiddush
Kippah
Klezmer
Kontingentflüchtling
koscher

L

M

Machane
Malabi
Matkot
Mazel Tov
Mechiza
Menorah
Mesusah
Mikwe
Mischpacha
Mizrachim
Mitzvah
Muezzin

N

Netanjahu

O

orthodox

P

Pessach
Pessach Seder
Passover
Pogrom
Purim

R

Rabbiner
Ramallah
Rosch Haschana
Rugelach

S

Sabich
säkular
Schabbat
Shabbat
Schawuot
Schoah
Shoah
Sefarad
Sefardim
Synagoge
synagogue
Sukkot

T

Tacheles
Talmud
Tefillin
Torah

U

Ultraorthodox

V

Vaterjuden

W

West Bank

Y

Yiddish
Yom Kippur

Z

Zentralrat der Juden
Zentralwohlfahrtsstelle
Zionismus
Zionist
Zizit

Ashkenazi (dt. auch ashkenasisch) Juden mittel- und osteuropäischer Herkunft. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb (2023): Israel Glossar vom 28.03.2008, URL: https://www.bpb.de/themen/naher-mittlerer-osten/israel/45183/glossar/ [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Baba Ganoush Baba Ganoush ist ein veganer, cremiger Dip aus gegrillten Auberginen (und Tahini, Sesampaste), der sich je nach Region unterschieden kann. Ursprünglich kommt er aus dem Libanon, wird heute aber auch in der Türkei, Syrien und Israel als Beilage gereicht. Vgl. Ottolenghi (2023): Baba Ganoush, URL: https://ottolenghi.co.uk/recipes/baba-ganoush, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Babka Babka besteht aus zwei ineinadergeschlungenen Hefezöpfen, der meist mit Zucker oder Schokolade gefüllt ist. Er wird in einer hohen Kastenform gebacken. Clark, Melissa (2023): Chocolate Babka, in NY Times Cooking, URL: https://cooking.nytimes.com/recipes/1018045-chocolate-babka, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Bamba Bamba ist der wohl bekannteste Snack aus Israel: Erdnussflips. Vgl. LeKosher Online (2023): Bamba, URL: https://www.lekosher-online.de/c/essen-und-trinken/snacks/bamba, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Bar Mitzvah (hebräisch: Sohn der guten Tat): Religiöse Mündigkeit eines Jungen im Alter von 13 Jahren. An diesem Tag wird der Junge erstmalig zur Toralesung aufgerufen. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 457.

Bat Mitzvah (hebräisch: Tochter der guten Tat): Religiöse Mündigkeit eines Mädchens im Alter von zwölf Jahren. An diesem Tag wird im liberalen Judentum das Mädchen erstmalig zur Toralesung aufgerufen. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 457.

Berachot (hebräisch:Segenssprüche). Beispielsweise im Achtzehnbittengebet. Seit dem 1. Jahrhundert dreimal täglich und in Varianten an den Feiertagen zu sagendes Hauptgebet, das aus 18 Bitten und Segenssprüchen (hebräisch: Berachot) besteht. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 457

Bezalel Die Bezalel Academy of Arts and Design Jerusalem wurde 1906 gegründet und die älteste und renommierteste Instituion für Kunst, Design und Architektur in Israel. Vgl. Bezalel Acedemy of Arts and Design (2023): About Bezalel, URL: https://www.bezalel.ac.il/en/about, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Chabad Chabad Lubawitsch ist eine im 18. Jahrhundert entstandene chassidische Gruppierung, die religiöse Inbrunst mit strengem Lernen verbinden wollte und bis heute innerjüdisch auf der ganzen Welt für eine Rückkehr zur Tradition missioniert. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 457.

Chabad house Ein Chabad-Haus ist ein Gemeindezentrum zur Verbreitung des traditionellen Judentums durch die Chabad-Bewegung. Das erste Chabad-Haus in München wurde 1988 in Deutschland eröffnet. Vgl. Chabad Deutschland (2023): Über uns, URL: http://chabad.de, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Chamsa (auch Hamsa) Das Symbol der schützenden Hand ist auch im Islam und Christentum bekannt. Das Wort Chamsa ist arabisch und heißt wie das hebräische Wort Chamesch "fünf" und steht für die Finger einer Hand. Die Chamsa ist vor allem für Juden aus Nordafrika von Bedeutung. Aber auch bei Juden anderer Herkunft, ob religiös oder säkular, erfreut sich das Symbol zunehmender Beliebtheit. Mitteldeutscher Rundfunk (2023): Symbole des Judentums. Von Davidstern, Kippa und Toraschrein vom 17.05.2023, URL: https://www.mdr.de/religion/judentum-religioese-symbole-104.html, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Channukka (hebräisch: Einweihung): Achttägiges Fest zur Erinnerung an die Wiedereinweihung des Zweiten Tempels in Jerusalem im Jahr 164 v.u.Z. nach dem Aufstand der Makkabäer gegen die Römer. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 457.

Chassidismus Chassidim bedeutet "die Frommen". Der Chassidismus bezeichnet in der Neuzeit eine mystisch-religiöse Bewegung in Osteuropa. Die Chassidim unterstellen sich einem charismatischen Oberhaupt, dem Zaddik (Gerechten), und zeigen ihre religiöse Ergebenheit und Gottesgläubigkeit in tiefer Ergriffenheit und ekstatischer Freude im Gottesdienst. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Glossar vom 05.08.2010, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-in-deutschland-304/7705/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Chuzpa Das jiddische Wort Chuzpe (und das dazugehörige Adjektiv chuzpedik) stammt aus dem Hebräischen Chuzpah und ist eigentlich unübersetzbar. Seine Bedeutung erschliesst sich vor allem im Kontext der Verwendung. Je nach Gebrauch kann es eine stark negative oder aber auch eine anerkennende Konnotation haben. Es heisst soviel wie »Frechheit, Dreistigkeit, Unverfrorenheit«, beinhaltet aber auch einen Aspekt sozialer Unerschrockenheit und Respektlosigkeit gegen die Obrigkeit. GRA.Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (2015): Glossar. Weitere Begriffe zum Thema Judentum: Chuzpe, URL: https://www.gra.ch/bildung/glossar/chuzpe/. [Zulest aufgerufen am 04.10.2023]

Diaspora Ist ein aus dem Griechischen kommender Begriff, bedeutet "Zerstreuung" und drückt in der jüdischen Tradition die Zerstreuung des jüdischen Volkes in der Welt aus. Diaspora bezeichnet zudem die Orte, in denen Jüdinnen und Juden außerhalb Israels leben. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Displaced Person (DPs): Ist ein rechtlicher Status für Zivilpersonen, die sich aufgrund der nationalsozialistischen Eroberungs- und Ver- nichtungspolitik sowie der Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges bei Kriegsende außerhalb ihres Herkunftslandes befanden. Zu den DPs gehörten auch die Gefangenen der nationalsozialistischen Konzentra- tions- und Vernichtungslager. Die Alliierten waren bestrebt, die DPs möglichst zügig in die Herkunftsländer zurückzubringen. Die Sowjet- union lehnte die DP-Definition ab und etablierte keine Sammelzentren (weder für jüdische noch nicht-jüdische Opfer nationalsozialistischer Verfolgung und Vertreibung) in ihrer Besatzungszone. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Eichmann-Prozess Eichmann-Prozess in Jerusalem 1961: Öffentliches und medienwirksames Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen deutschen SS-Obersturmbannführer und maßgeblichen Organisatoren des Holocaust Adolf Eichmann, der zuvor von israelischen Agenten in Argentinien entführt worden war. Er wurde, zum Tode verurteilt und in der Nacht vom 31. Mai auf den 1. Juni 1962 hingerichtet. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Ghetto bezeichnet einen Stadtteil, in dem alle Juden zwangsweise ihren Wohnsitz nehmen mussten und Christen nicht wohnen durften. Der Begriff leitet sich von dem Namen des den Juden 1516 zugewiesenen Wohnbezirks in Venedig ab (Ghetto nuovo = neue Gießerei). Während des Zweiten Weltkrieges wurden im Zuge der antijüdischen Maßnahmen der deutschen Besatzer in Osteuropa neue jüdische Ghettos eingerichtet, die eine wichtige Vorstufe für die systematische Ermordung der europäischen Juden bildeten. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Glossar vom 05.08.2010, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-in-deutschland-304/7705/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Gijur (auch Giur): Der Übertritt einer nichtjüdischen Person in die jüdische Religionsgemeinschaft. Ein Bejt Din (rabbinisches Gericht mit drei Mitgliedern) entscheidet über die Konversion: Der Übertrits-Willige muss aus aus eigenem Wunsch übertreten wollen und sich für einen gewissen Zeitraum vorbereiten. Vgl. Guski, Chajm (2013): Der Übertritt zur jüdischen Religion – Der Gijur. in talmud.de vom 22.11.2013, URL: https://www.talmud.de/tlmd/der-uebertritt-zur-juedischen-religion-der-gijur/, [Zuletzt eingesehen am 04.10.2023]

Gulag Die Abkürzung Gulag steht für das russische "Glavnoe Upravlenije Lagerej" und bedeutet "Hauptverwaltung der Lager". Es bezeichnet ein umfassendes System von Straf- und Arbeitslagern ("Besserungsarbeitslager") sowie Verbannungsgebieten auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion, das in den 1920er Jahren eingerichtet und systematisch ausgebaut wurde. Bis Mitte der 1950er Jahre durchliefen schätzungsweise 20 Millionen Menschen das Lagersystem, welches zu diesem Zeitpunkt mehr als 200 Standorte, zumeist in den unwirtlichen Gegenden Sibiriens und des Hohen Nordens, umfasste.
Die genaue Zahl der Todesopfer ist unbekannt. Die sowjetische Führung nahm den Tod der Insassen infolge der katastrophalen Lebens- und Arbeitsbedingungen billigend in Kauf, andere überlebten bereits die Deportation nicht oder wurden, insbesondere während des Großen Terrors der Jahre 1937/38, hingerichtet.
Nicht nur vermeintliche und tatsächliche politische Gegner aus der Sowjetunion kamen in die Lager des Gulag oder der Verbannung. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden hunderttausende Menschen aus allen sowjetisch besetzten Gebieten sowie Kriegsgefangene zur Zwangsarbeit in den Gulag verschleppt. Darunter befanden sich auch deutsche Staatsangehörige. Allein im Lagerkomplex Workuta am nördlichen Polarkreis waren zeitweilig bis zu 50.000 Deutsche inhaftiert. Nach Kriegsende brachten neue Repressionswellen hunderttausende Menschen erneut in die Lager.
Unter unmenschlichen Bedingungen wurde die Arbeitskraft der Lagerinsassen für die infrastrukturelle und industrielle Erschließung erbarmungslos ausgebeutet. Das Gulag-System entwickelte sich damit zu einem wichtigen Wirtschaftsunternehmen in der Sowjetunion.
Nach dem Tod des sowjetischen Diktators Stalins wurden große Teile des Gulags aufgelöst. Viele Insassen kamen im Zuge von Amnestien bis Ende der 1950er Jahre frei. Die westdeutsche Regierung unter Konrad Adenauer erwirkte im Oktober 1955 die Entlassung der letzten 10.000 deutschen Häftlinge. Gleichwohl bestanden die Arbeitslager bis zum Ende der Sowjetunion weiter.
Bundesstiftung Aufarbeitung (2023): Informationen zu den Straf- und Arbeitslagern Gulag, URL: https://www.bundesstiftung-aufarbeitung.de/de/recherche/dossiers/sowjetische-straf-und-arbeitslager-gulag/geschichte, [zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Haggadah Haggadah schel Pessach: In der späten Antike verfasstes und später immer wieder erweitertes Gebets- und Erzählbuch, das beim Pessachmahl (seder) gemeinsam studiert wird. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 458.

Halacha Bedeutet "Weg" und wird als das praktische Religionsgesetz der Juden verstanden. Die Halacha beinhaltet das Recht, den Kultus sowie die Moralgesetze. Die Bestimmungen der Halacha wurden ursprünglich mündlich überliefert, später schriftlich kodifiziert, vor allem in Mischna und Talmud.'Hebräischer Begriff für die Gesamtheit der Gesetze und Vorschriften im religiösen Judentum, wörtlich: "Gehen", "Wandeln". Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Hamantaschen Das klassische Purimgebäck wird traditionell aus einem süssen Hefeteig, aus Blätterteig oder gewöhnlichem Keksteig hergestellt mit einer Füllung aus Pflaumenmus und Mohn. Vgl. Chabad/Jüdische Info (2023): Hamantasche - Ein Backrezept, URL: https://de.chabad.org/library/article_cdo/aid/475020/jewish/Hamantaschen-Ein-Backrezept-fr-Purim.htm, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Holocaust Das Wort "Holocaust" stammt von dem griechischen Wort "holókaustus" und bedeutet "völlig verbrannt". Der Begriff wird verwendet, wenn von der systematischen Vernichtung ganzer Bevölkerungsgruppen während des Nationalsozialismus gesprochen wird. Im Hebräischen spricht man von "Schoah", was auch "große Katastrophe" bedeutet. […] Die Nationalsozialisten schafften die Juden wie auch Sinti und Roma, Obdachlose, Behinderte, politisch Verfolgte, sogenannte "Asoziale" oder Kriegsgefangene in sogenannte Konzentrationslager. Manche Lager waren vor allem dafür da, um die Juden in Gaskammern zu ermorden. Von diesen Vernichtungslagern war Auschwitz-Birkenau das größte. Über 6 Millionen jüdische Menschen sind von 1933 bis 1945 getötet worden. Nur ganz wenige verfolgte Menschen haben diesen unmenschlichen Terror überlebt. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Rechtsextremistische Einstellungen im Alltag. Glossar vom 20.07.2014, URL: https://www.bpb.de/lernen/angebote/grafstat/rechtsextremismus/173103/glossar/, [zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Jeschiwa (hebräisch: Sitzung): Talmudschule, an der meist männliche Studierende die Tora und den Talmus studieren. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 458.

Jewrovision Die Jewrovision ist der größte jüdische Gesangs- und Tanzwettbewerb Deutschlands und Europas. Teilnehmen dürfen jüdische Kinder und Jugendliche zwischen zehn und 19 Jahren aus ganz Deutschland gemeinsam mit dem Jugendzentrum ihrer jüdischen Gemeinde. Nach dem Prinzip des Eurovision Song Contests wurde die Jewrovision im Jahr 2002 ins Leben gerufen. Die erste Jewrovision fand mit ca. 120 Jugendlichen und sechs jüdischen Jugendzentren aus Deutschland im Max-Willner-Heim in Bad Sobernheim statt. Anschließend wurde die Ausrichtung des Events an die Gemeinde der Gewinner-Stadt übergeben. 2013 wurde beschlossen, die Jewrovision in wechselnden Städten unabhängig vom Sieger auszurichten. Jewrovision (2023): Was ist die Jewrovision?, URL: https://www.jewrovision.de, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Jiddisch (engli. auch Yiddish): Sprache, die sich seit dem 10. Jahrhundert aus deutschen und slawischen sowie hebräisch-aramäischen Komponenten generell mit hebräischer Schrift in Mittel- und Osteuropa bei den dort stammenden Aschkenasim entwickelt hat und weltweit bei circa 5 bis 6 Millionen Juden vor allem in den USA, Israel sowie West- und Osteuropa als zusätzliche Sprache neben der Landessprache bzw. dem Hebräischen existiert. Böhm, Wyny (2014): Begriffe des Judentums. Religion – Brauchtum – Gesellschaft, Berlin: Lit Verlag, S. 49

JSUD Die Jüdische Studierendenunion Deutschland gründete sich 2017 und engagiert sich für ein facettenreiches jüdisches Leben in Deutschland sowie Empowerment sich gesellschaftts-politisch einzubringen. Vgl. Jüdische Studierendenunion/JSDU (2023): Über uns, URL: https://www.jsud.de/impressum, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Kabbala Sammelname für ein großes Schrifttum jüdischer Mystik, dessen Wurzeln sich im Tanach finden. Es reicht bis in die Antike zurück und wurde durch die Pionierarbeit Gershom Scholems erschlossen. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 458.

Kaddish Das Kaddisch, ursprünglich auch gebetet nach Beendigung des täglichen Studiums, ist später vor allem zum gebet für die Toten und zum totengedenken geworden. Dorn, Klaus (2016): Basiswissen Theologie: Das Judentum, Paderborn: Ferdinand Schöning, S. 181

Kaschrut (abgeleitet aus dem hebräischen kascher: tauglich geeignet): Jüdisches Speisegesetz. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 458.

Keshet Der Verein Keshet Deutschland e.V. setzt sich für die Interessen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und anderen queeren Menschen innerhalb und außerhalb der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland ein. Zu einem der wichtigsten Themenfelder gehört auch die Auseinandersetzung und die Bekämpfung jeder Form von Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität.Keshet Deutschland e.V. wurde im November 2018 in Berlin gegründet.(…) Bei Keshet Deutschland sind jüdische Personen wie auch nichtjüdische Allies unterschiedlicher Altersgruppen, geschlechtlicher- wie sexueller Identitäten, religiöser, familiärer und auch politischer Hintergründe organisiert. Wie viel und wo sich Einzelne engagieren, hängt allein von ihren Bedürfnissen und Kapazitäten ab. Keshet Deutschland (2022): Unsere Vision, URL: https://keshetdeutschland.de/de/unsere-vision, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Kibbutz (Pl. Kubbitzim) Genosseschaftlich organisierte Siedlung, früher hauptsächlich für den Agrarbereich, später auch mit industrieller Fertigung bis hin zur Forschungsstätte. Dorn, Klaus (2016): Basiswissen Theologie: Das Judentum, Paderborn: Ferdinand Schöning, S. 181.

Kiddush Der Segen, der am Schabbat und an jüdischen Feiertagen über einem Becher Wein gesprochen wird. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Kippah (auch Kippa) Kopfbedeckung des jüdischen Mannes, die beim Gebet, rituellen Handlungen oder in der Synagoge aufgesetzt wird. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Klezmer Die Wurzel des Klezmer liegt in den osteuropäischen "Schtetl", Kleinstädten mit hohem jüdischen Bevölkerungsanteil, die im Spätmittelalter entstanden sind, als die Aschkenazim vor Progromen und Vertreibungen aus den jüdischen Gemeinden Mitteleuropas nach Osten flohen, nach Weißrussland, Litauen, Rumänien, Moldawien, der Ukraine und Polen.
Dabei nahmen sie nicht nur ihr Hab und Gut, sondern auch ihre Tradition mit: das Musizieren bei Hochzeiten und anderen Festen, den geistlichen Gesang in den Synagogen und ihre typische jiddische Sprache. Aus diesen Quellen speist sich der Klezmer, der im 18. und 19. Jahrhundert entstandn Klezmer-Musik ist eng mit dem Gesang in den Synagogen verbunden und dem jüdischen Gesang im allgemeinen verbunden.
Das berühmte "Schluchzen" in der Musik rührt daher. Zudem schwanken die Melodien meist zwischen Dur und Moll, denn sie basieren auf verschiedene Tonleitertypen, den "Gustn", die dem Musiker etliche Freiheiten lässt: es gibt eine Anzahl von Tönen, die erhöht oder erniedrigt werden dürfen, je Motiv und Melodie und Geschmack des Musikers. Ein wesentliches Merkmal ist auch die freie Improvisation; die Melodien werden auf bestimmte Art phrasiert und mit Trillern, Pralltrillern, Nachschlägen, Glissandi, Portamenti etcetera verziert.
Das Wissen um die alten Melodien und ihre Verzierungen wurde früher mündlich weitergegeben, durch Vorspielen-Nachspielen. Erst im 19. Jahrhundert spielten einige Musiker nach Noten ("Bicher"): die Melodien waren notiert, sie waren mehr oder weniger eine Gedächtnisstütze. Die Verzierungen und Ausschmückungen wurden nicht niedergeschrieben.
Hanning, Ilona: KLEZMER - ÜBER DEN TELLERRAND GESCHAUT, auf BR Klassik vom 22.10.2015, URL: https://www.br-klassik.de/programm/sendungen-a-z/mittagsmusik/thema-klezmer-114.html, [Zuletzt aufgerufen am 05.10.2023]

Kontingentflüchtling Kontingentflüchtlinge sind in Deutschland Flüchtlinge, die in festgelegter Anzahl (Kontinent) nach Deutschland übersiedeln dürfen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatten ab 1991 Jüdinnen und Juden aus der Sowjetunion und Menschen mit jüdischen Vorfahren aus deren Nachfolgestaaten die Möglichkeit, als Kontingentflüchtlinge nach Deutschland einzureisen. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Koscher Kommt aus dem Hebräischen und meint "taugliche" Speisen, die den jüdischen Speisegesetzen entsprechen. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Machane Die Ferienfreizeiten (hebr. Pl. Machanot) der ZWST umfassen Winter- und Sommerferiencamps in Deutschland, Italien und Israel. Mit einem Mix von Erholung, Freizeitaktivitäten und themenspezifischen Workshops begeistern professionell geschulte Jugendleiter:innen und Jugendbetreuer:innen die Teilnehmenden von 8-18 Jahren. Soziale Kompetenzen sowie Zusammenhalt und Vernetzung der jungen Generation werden altersgemäß im Rahmen der Ferienfreizeiten gefördert. Gleichzeitig stützt die Vermittlung von jüdischer Kultur und Tradition die Identitätsfindung und stärkt das Engagement in jüdischen Zusammenhängen. Zentralwohlfahrtsstelle/ZWST (2023): Wintermachanot, URL:-- [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Malabi Malabi ist ein Milchpudding mit Rosenwasser, das in u. a. Israel ein beliebtes Streetfood-Dessert ist. Vgl. Koenig, Lea (2023): Malabi. A creamy Middle Eastern pudding, auf My Jewish Learning, URL: https://www.myjewishlearning.com/recipe/malabi/, [Zuletzt aufgerufen am 05.10.2023]

Matkot Matkot wird in Israel häufig am Strand gespielt. Zwei Spieler*innen schlagen einen kleinen Gummiball mit zwei Holzschlägern hin und her. ziel des Spiels ist es so lange wie möglich zu spielen ohne, dass der Ball fällt. Vgl. Sims, Tim: Looking to Play Some Matkot? Tel Aviv’s the Place, auf The New York Times vom 01.06.2012, URL: https://www.nytimes.com/2012/06/30/travel/looking-to-play-some-matkot-tel-avivs-the-place.html, [Zuletzt aufgerufen am 05.10.2023]

Mazel Tov (hebr. Guter Stern): Ausdruck für »Viel Glück«. Böhm, Wyny (2014): Begriffe des Judentums. Religion – Brauchtum – Gesellschaft, Berlin: Lit Verlag, S.78

Mechiza Trennungsvorhang zwischen Männern und Frauen in der Synagoge. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 459.

Menorah (auch Menora): Die Menora ist ein siebenarmiger Kerzenständer. Neben dem Davidstern ist die Menora eines der bekanntesten und meistgenutzten Symbole des Judentums und ziert auch das israelische Staatswappen. Die Menora symbolisiert die Schöpfung der Welt in sieben Tagen. Der siebte Arm, die Achse, von der die anderen Arme abgehen, steht dabei für den Schabbat. Die Menora findet erstmals im Buch Exodus 25:31-40 Erwähnung. Dort heißt es, sie wird später im Tempel in Jerusalem stehen und ihn beleuchten. Mitteldeutscher Rundfunk (2023): Symbole des Judentums. Von Davidstern, Kippa und Toraschrein vom 17.05.2023, URL: https://www.mdr.de/religion/judentum-religioese-symbole-104.html, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Mesusah Die Mesua ist eine längliche Kapsel, die am Türpfosten befestigt wird. Sie enthält ein gerolltes Pergament mit Abschnitten aus der Tora. Sie soll eine schützende Bedeutung haben. Sie wird in der oberen Hälfte des rechten Türrahmens befestigt und kennzeichnet ein jüdisches Haus. Jede Tür eines Hauses bzw. einer Wohnung (ausgenommen Bad oder WC), wird mit einer Mesusa ausgestattet. Fromme Juden küssen die Hand, mit der sie die Mesusa berührt haben, wenn sie durch die Tür gehen. Mitteldeutscher Rundfunk (2023): Symbole des Judentums. Von Davidstern, Kippa und Toraschrein vom 17.05.2023, URL: https://www.mdr.de/religion/judentum-religioese-symbole-104.html, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Mikwe Die Mikwe ist ein rituelles Tauchbad, das im Judentum eine sehr hohe Bedeutung hat. Nach jüdischer Tradition sind zum Beispiel Blut und Tod unrein. Gläubige, die Kontakt mit Toten hatten, müssen die Mikwe besuchen. Frauen sollen sich am Vorabend ihrer Hochzeit, nach der Menstruation oder nach der Geburt eines Kindes reinigen. Männern wird das Bad vor dem Sabbat oder Jom Kippur empfohlen. Auch beim Übertritt zum Judentum ist ein Untertauchen in der Mikwe vorgeschrieben. Der Tora zufolge darf die Mikwe nur mit Wasser natürlichen Ursprungs, also mit Regen-, Quell- oder Grundwasser, gefüllt werden. Damit der Körper vollständig mit diesem reinen Wasser in Kontakt kommt, muss vor dem Bad alles Körperfremde, zum Beispiel Kleidung, Schmuck oder Make-Up, abgelegt werden. Mitteldeutscher Rundfunk (2023): Symbole des Judentums. Von Davidstern, Kippa und Toraschrein vom 17.05.2023, URL: https://www.mdr.de/religion/judentum-religioese-symbole-104.html, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Mischpacha (hebräisch: Familie) für Mischpoke als Verwandschaft, Gesellschaft. Begriff in der deutschen Sprache, der über das Jiddische in den Sprachgebrauch kam. Vgl. Böhm, Wyny (2014): Begriffe des Judentums. Religion – Brauchtum – Gesellschaft, Berlin: Lit Verlag, S. 42

Mizrachim Vgl. Juden aus dem Nahen und Mittleren Osten stammend. Mier, Christian: MIZRACHIM IN ISRAEL. Die Tragödie der orientalischen Juden, auf FAZ vom 01.05.2023, URL: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/israel-die-spaltung-des-landes-und-tragoedie-orientalischer-juden-18838313.html, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Mitzvah (Pl. Mitzwot): wörtlich: »Gebot, gute Tat«. Brumlik, Micha (2007): Judentum. Was stimmt? Die wichtigsten Antworten, Breisgau: Herder Freiberg, S. 87

Muezzin (arab. mu'adhdhin, «Gebetsrufer») Der Gebetsruf (arab. adhān), Teil des muslim. Gebetsritus. In Siedlungen wird der Gebetsruf zur Verkündung der Zeiten des obligatorischen Gebets von einem Muezzin meist vom Minarett einer Moschee auf Arabisch vollzogen. Die Worte lauten bei den Sunniten: «Gott ist überaus groß. Ich bekenne, dass es keinen Gott gibt außer Gott. Ich bekenne, dass Muḥammad der Prophet Gottes ist. Kommt zum Gebet. Kommt zur Rettung. Gott ist überaus groß. Es gibt keinen Gott außer Gott.» Bundeszentrale für politische Bildung/bpb (2023): Kleines Islam-Lexikon. Gebetsruf, URL: https://www.bpb.de/kurz-knapp/lexika/islam-lexikon/21418/gebetsruf/, [Zuletzt aufgerufen am 05.10.2023]

Netanjahu Israels Ministerpräsident ist derzeit Benjamin Netanyahu von der konservativen Likud-Partei. Zuletzt gab es Proteste gegen die umstrittene Justizreform. Vgl. tagesschau: Justizreform in Israel. Neuer Protest gegen Netanyahus "kleine Korrektur" vom 28.07.2023, URL: https://www.tagesschau.de/ausland/israel-proteste-netanyahu-100.html, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Orthodox Das orthodoxe Judentum glaubt - im Gegensatz zu den nichtorthodoxen Strömungen - an die göttliche Offenbarung der Tora am Berg Sinai. Damit orientiert sich die orthodoxe Glaubenspraxis an der Halacha, dem jüdischen Religionsrecht, und seinen traditionellen Auslegungsformen, die als verbindlich gelten. (…)
Das orthodoxe Judentum hat in Deutschland eine lange und reiche Tradition. Nach der fast vollständigen Vernichtung des Judentums während der Schoah war die jüdische Gemeinde in Deutschland nach dem Krieg sehr klein. Durch den Zuzug von Juden und Jüdinnen aus der ehemaligen Sowjetunion und Osteuropa gab es einen starken Anstieg der Mitglieder- und Gemeindezahlen und so sind wieder verschiedenste orthodoxe Verbände und Organisationen entstanden. Die Orthodoxie ist nach wie vor die wichtigste Strömung im deutschen Judentum und zeigt sich in einer großen Vielfalt und Heterogenität, von modern-orthodox bis ultraorthodox, von zionistisch bis mystisch.
Ahrens, Jehoschua (Rabbiner Dr.): Jüdisches Leben in Deutschland. Orthodoxes Judentum in Deutschland, auf bpb.de vom 11.05.2021, URL: https://www.bpb.de/themen/zeit-kulturgeschichte/juedischesleben/329224/orthodoxes-judentum-in-deutschland/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Passover (engl.) siehe Pessach Source :

Pessach (hebräisch: Überschreitung): Das erste der drei Wallfahrtsfeste im Jahr, das genau wie Schawuot und Sukkot zur Zeit der beiden Tempel mit einer Pilgerfahrt nach Jerusalem und Opfern im Tempel begangen wurde. Es erinnert an den biblischen Bericht über den Auszug der Isrealiten aus Ägypten und wird acht Tage lang gefeiert. Pessach wird auch das »Fest der ungesäuerten Brote« (mazzot) genannt, da es in diesen Tagen verboten ist, Gesäuertes zu essen oder überhaupt zu besitzen. In den sozialistischen Kibbutzim wird es auch als Frühlingsfest gefeiert. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 459.

Pessach Seder Seder (pl. Sederim; hebr. Ordnung): Gebetsordnung für den Sederabend, der generell am 14. Nisan, dem Vorabend von Pessach begangen wird, aber auch noch am 15. Nisan stattfinden kann. Am Sederabend wird die Pessach-Haggadah über den Auszug der Isrealiten aus Ägypten als Befreiung von der dortigen Knechtschaft gelesen.
Auf dem Sederteller, der getrennte Vertiefungen aufweist, befinden sich symbolische Speisen, die aus Erdfrucht, Bitterkraut, einem speziellen Muß, der Keule eines Lamms oder huhns und einem hart gekochten Ei bestehen; dazu liegen auf dem Tisch drei Matzot übereinander getrennt mit einem weißen Tuch oder in besonderen Matzataschen.
Böhm, Wyny (2014): Begriffe des Judentums. Religion – Brauchtum – Gesellschaft, Berlin: Lit Verlag, S. 113f.

Pogrom Das russische Wort für "Massaker, Verwüstung" bezeichnet eine gewalttätige Verfolgung einer Minderheit mit Plünderungen und Morden durch eine aufgebrachte Gruppe von Menschen. Seit den mittelalterlichen europäischen Judenverfolgungen diente der Begriff Pogrom vor allem zur Bezeichnung von Massenausschreitungen gegen Juden. Die Verfolgung deutscher Juden am 9./10. November 1938 in Deutschland und die Zerstörung vieler Synagogen wird als "Reichspogromnacht" bezeichnet. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Purim (hebräisch: Lose): In Erinnerung an den Sieg der persischen Juden über den Wesir des persischen Königs Artraxerxes, Haman, am Winterende gefeiertes Maskenfest. Berichtet wird darüber im biblischen Buch Ester. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 459.

Rabbiner Rabbiner ist ein religiöser Titel, der von hebräisch Raw oder aramäisch Rabbuni (Meister, Lehrer) abgeleitet wird.
Der Rabbiner ist innerhalb der jüdischen Gemeinschaft vor allem wegen seiner Gelehrsamkeit und seiner frommen Lebensweise eine moralische Autorität.
Ursprünglich war die Tätigkeit eines Rabbiners ehrenamtlich und wurde nicht bezahlt. Daher finden wir schon in der talmudischen Zeit Rabbiner, die einen Beruf ausüben, um sich und ihre Familien zu ernähren. So wird zum Beispiel von einem Rabbiner berichtet, der als Schmied sein Brot verdiente. Auch der bekannte Torakommentator Raschi (1040–1105) hatte einen Brotberuf: Er besaß einen Weinberg. Und Maimonides, der Rambam (1138–1204), war Arzt.
Heute ist die Tätigkeit des Rabbiners häufig in einem Arbeitsvertrag geregelt. Die Aufgabe des Rabbiners besteht weniger in der Leitung der Gemeinde als in der Erläuterung des g’ttlichen Gesetzes und der Traditionen, in der korrekten Anwendung und Achtung der Gebote, im Lehren und in der seelsorgerischen Tätigkeit.
Berger, Noemi: GLOSSAR. Rabbiner, auf Jüdische-Allgemeine.de vom 22.06.2015, URL: https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/rabbiner/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Ramallah Ramallah ist eine Stadt im palästinensischen Autonomiegebiet im Westjordanland. Landeszentrale für Poltische Bildung Baden-Württemberg: Dossier. Die Geschichte Palästinas, auf lpb-bw.de von Februar 2023, URL: https://www.lpb-bw.de/geschichte-palaestinas#c98798, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Rosch Haschana Rosch ha-Schana ist das jüdische Neujahrsfest. Es markiert nach mündlicher Überlieferung den Tag, an dem die Erschaffung der Welt abgeschlossen war; übersetzt heißen die Worte „Kopf des Jahres“.
An diesem Tag im Herbst, auch „Tag des Gerichts“ genannt, blicken praktizierende Jüdinnen*Juden auf das vergangene Jahr zurück. Die zehn Tage bis zum Feiertag Jom Kippur dienen der Besinnung und Reflexion, dem Gebet, der Wohltätigkeit sowie der Buße und Bitten um Vergebung. Doch auch die Vorfreude auf das neue Jahr hat an Rosch ha-Schana ihren festen Platz: Feierlich wird das Schofar geblasen, das aus dem Horn eines Widders oder einer Antilope gemacht ist. Außerdem tunkt man Äpfel in Honig und wünscht sich und seinen Lieben ein „süßes“ neues Jahr.
Jüdisches Museum Berlin (2023): Rosch ha-Schana, URL: https://www.jmberlin.de/thema-rosch-ha-schana, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Rugelach Rugelach ist ein kleines Gebäck, das traditionell mit Zimt, Rosinen und Nüssen gefüllt ist. Fox, Tamar (2023): Rhubarb Rugelach. A tangy take on the classic Jewish cookie, auf My Jewish learnings, URL: https://www.myjewishlearning.com/recipe/rhubarb-rugelach/, [Zuletzt aufgerufen am 05.10.2023]

Sabich Sabich ist ein Sandwich gefüllt mit frittierten Auberginen, gekochten Eiern, Salat, Tahini-Soße und amba, ein Mango chutney. Das beliebte Streetfood hat seinen Ursprung im Iraq. Sussman, Adeena (2023): Sabich. An Iraqi Jewish classic becomes a new favorite, auf My Jewish learnings, 2023, URL :https://www.myjewishlearning.com/recipe/sabich/, [Zuletzt aufgerufen am 05.10.2023]

säkular Säkular bedeutet zunächst ganz allgemein: weltlich (im Unterschied zu geistlich), profan (im Unterschied zu sakral). Das Adjektiv zeigt Distanz zu Religion(en) und zu religiösen Deutungen und Begründungen an. Diakonie: Teil 3: Was heißt säkular?, auf Diakonie vom 22. März 2017, URL: https://www.diakonie.at/news-stories/story/teil-3-was-heisst-saekular, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Schabbat (abgeleitet vom hebräischen schevet: ruhen, aufhören): Der siebte Wochentag, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll. Nach Jom Kippur der höschste jüdische Feiertag. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 459.

Shabbat (englische Schreibweise; abgeleitet vom hebräischen schevet: ruhen, aufhören): Der siebte Wochentag, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll. Nach Jom Kippur der höschste jüdische Feiertag. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 459.

Schawuot (hebräisch Wochen): Das zweite der drei Wallfahrtsfeste, das sieben Wochen nach dem Pessachfest gefeiert wird. Genau wie Pessach und Sukkot wurde es zur Zeit der beiden Tempel mit einer Pilgerfahrt nach Jerusalem und Opfern im Tempel begangen. Es erinnert an den Empfang der Tora auf dem Berg Sinai und ist gleichzeitig auch das jüdische Erntedankfest. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 459.

Schoah Die hebräische Bezeichnung für den Holocaust, den millionenfachen Mord an den Jüdinnen und Juden im Nationalsozialismus. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Shoa Der Terminus Shoah ist der Bibel entlehnt und bezeichnet eine Verwüstung, Katastrophe oder Zerstörung. Dieser Begriff wird im Zusammenhang mit der Zerstörung oder Knechtung Israels durch Nachbarvölker erwähnt (vgl. Jes 6,11; 10,3; Zeph 1,15 u.a.). Bereits 1942, als die ersten Ausmaße der Judenverfolgung bekannt wurden, verwendete die Jewish Agency in einer Erklärung zur Judenverfolgung und -ermordung den Begriff Shoah. Spätesten seit 1948 avancierte diese Bezeichnung mit der Unabhängigkeitserklärung des Staates Israel zum offiziellen Begriff. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb (2023): Israel Glossar vom 28.03.2008, URL: https://www.bpb.de/themen/naher-mittlerer-osten/israel/45183/glossar/ [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Sefarad Sefarad ist eine Länderbezeichnung aus der Bibel, die als Spanien identifiziert wurde. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Glossar vom 05.08.2010, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-in-deutschland-304/7705/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Sefardim Sefardim sind spanische und portugiesische Juden, die seit 1492 zur Auswanderung gezwungen wurden, sowie deren Nachkommen. Die Sefardim haben wie die Aschkenasim einen eigenständigen Ritus und bilden selbstständige Gemeinden. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Glossar vom 05.08.2010, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-in-deutschland-304/7705/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Synagoge Synagoge ist das jüdische Versammlungs- und Gotteshaus für Gebet, Schriftstudium und Unterweisung. Guski, Chaijm: GLOSSAR. Synagoge, auf Jüdische-Allgemeine.de vom 03.07.2012, URL: https://www.juedische-allgemeine.de/glossar/synagoge/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Synagogue engl. Schreibweise von Synagoge.

Sukkot (hebräisch Wochen): Das zweite der drei Wallfahrtsfeste, das sieben Wochen nach dem Pessachfest gefeiert wird. Genau wie Pessach und Sukkot wurde es zur Zeit der beiden Tempel mit einer Pilgerfahrt nach Jerusalem und Opfern im Tempel begangen. Es erinnert an den Empfang der Tora auf dem Berg Sinai und ist gleichzeitig auch das jüdische Erntedankfest. von Braun, Christina/ Brumlik, Micha (Hrsg.) (2018): Handbuch Jüdische Studien, Köln: Böhlau Verlag, S. 459.

Tacheles (hebräisch: taschlit = Zweck, jid. tachles = Zweck, zweckmäßiges Handeln) Deutlich im Klartext sprechen. Vgl. Böhm, Wyny (2014): Begriffe des Judentums. Religion – Brauchtum – Gesellschaft, Berlin: Lit Verlag, S. 42

Talmud Die Auslegung, Kommentierung und Ergänzung der Tora durch rabbinische Gelehrte. Im traditionellen Judentum wird er als mündliche Lehre gesehen, die bereits Moses auf dem Berg Sinai zusammen mit der schriftlichen Lehre (Tora) übermittelt wurde. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Tefillin Die Tefillin sind Gebetsriemen aus Leder, mit zwei Schächtelchen. Die kleinen, quadratischen Kästchen werden oft auch als Gebetskapseln bezeichnet. In den Tefillin liegen kleine Pergamentrollen, die mit bestimmten Abschnitten aus der Tora versehen sind. Die Tefillin werden auf bestimmte Art und Weise um den Arm und an die Stirn gelegt. Der gebeugte Arm berührt dabei das Herz. Die Tefillin dienen als Mahnung, Gottes Gebote zu beachten. Mitteldeutscher Rundfunk (2023): Symbole des Judentums. Von Davidstern, Kippa und Toraschrein vom 17.05.2023, URL: https://www.mdr.de/religion/judentum-religioese-symbole-104.html, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]

Torah bedeutet "Lehre" und ist im weitesten Sinne die Bezeichnung für die Lehre des Judentums, im engeren Sinne für die fünf Bücher Mose (im Christentum: Teil des Alten Testaments). In der Synagoge werden die Bücher Mose, die als Handschrift auf einer Pergamentrolle geschrieben sind und in einer besonderen Lade verwahrt werden, während eines Jahres im Gottesdienst verlesen. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Ultraorthodox Die Abschottung nach außen war jahrhundertelang in der jüdischen Diaspora – also bei Juden, die nicht in Palästina lebten – nichts Außergewöhnliches. Teils wurde sie von den Mehrheitsgesellschaften aufgezwungen, teils selbst gewählt.
So entstanden die ultraorthodoxen Haredim im Europa des 18. und 19. Jahrhunderts als Gegenbewegung zur jüdischen Aufklärung. Reformorientierte Jüdinnen und Juden wollten damals das jüdische Leben zu der sie umgebenden Gesellschaft hin öffnen und modernisieren.
Thora zu studieren und ein Leben streng nach religiösen Vorschriften zu führen, vom koscheren Essen über die Kleidung bis zur Partnerwahl, das war damals wie heute für viele Haredim die wichtigste Säule ihrer Identität.
Wellisch, Felix: Ultraorthodoxe in Israel. Eine unterschätzte Bewegung und ihre Geschichte, auf deutschlandfunkkultur.de vom 19.10.2022, URL: https://www.deutschlandfunkkultur.de/ultraorthodoxe-in-israel-geschichte-gegenwart-100.html, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023

Vaterjuden Kinder jüdischer Väter. Die patrilineare Abstammung wird in jüdischen Gemeinden in Deutschland nicht anerkannt: Nach dem jüdischen Religionsgesetz, der Halacha, sind nur Kinder einer jüdischen Mutter jüdisch oder, Personen, die vor einem Rabbinatsgericht zum Judentum übertreten. Vgl. Leitlein, Hannes/Schneider, Johannes (2021): Wer ist Jude – und wer nicht?, auf bpb vom 5.9.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/juedisches-leben-in-deutschland-2021/342702/generation-wuetend/#footnote-target-19, [Zuletzt aufgerufen am 05.10.2023]

West Bank Gebiet westlich des Jordans, im Englischen auch „Westbank“ genannt, das im Junikrieg 1967 von Israel erobert wurde und seither unter israelischer Militärverwaltung steht. Heute sind circa 60 Prozent des Gebiets von Israel besetzt, die übrigen 40 Prozent bilden zusammen mit dem Gazastreifen die palästinensischen Autonomiegebiete. Das palästinensische Westjordanland wird von der Fatah-Bewegung kontrolliert. Das Westjordanland hat eine Fläche von etwa 5.800 Quadratkilometern und eine geschätzte Einwohnerzahl von 2,5 Millionen palästinensischen und 500.000 jüdischen Siedlern (Stand: 2022). Seit dem Osloer Friedensprozess ist das Westjordanland in A-, B- und C-Gebiete aufgeteilt. A-Gebiete stehen unter palästinensischer Polizei- und Zivilkontrolle, B-Gebiete unter israelisch-palästinensischer Polizei und palästinensischer Zivilkontrolle sowie C-Gebiete unter israelischer Polizei- und Zivilkontrolle. Landeszentrale für Poltische Bildung Baden-Württemberg: Dossier. Der Nahostkonflikt, auf lpb-bw.de von Mai 2023, URL: https://www.lpb-bw.de/nahostkonflikt#c98383, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Yiddish (oder Jiddisch): Sorache, die sich seit dem 10. Jahrhundert aus deutschen und slawischen sowei hebräisch-aramäischen Komponenten generell mit hebräischer Schrift in Mittel- und Osteuropa bei den dort stammenden Aschkenasim entwickelt hat und weltweit bei circa 5 bis 6 Millionen Juden vor allem in den USA, Israel sowie West- und Osteuropa als zusätzliche Sprache neben der Landessprache bzw. dem Hebräischen existiert. Böhm, Wyny (2014): Begriffe des Judentums. Religion – Brauchtum – Gesellschaft, Berlin: Lit Verlag, S. 49.

Yom Kippur (dt. auch Jom Kippur) Höchster Feiertag im jüdischen Festkalender, an dem religiösen Juden streng fasten und den ganzen Tag in der Synagoge verbringen. Es ist ein Tag der Versöhnung, an dem die Sünden des vergangenen Jahres vergeben werden. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb (2023): Israel Glossar vom 28.03.2008, URL: https://www.bpb.de/themen/naher-mittlerer-osten/israel/45183/glossar/ [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Zionismus Ende des 19. Jahrhunderts entstandene jüdische Bewegung, die das Ziel hatte, einen selbstständigen Nationalstaat für das jüdische Volk zu gründen und die jüdische Identität zu festigen. Der Name der Bewegung bezieht sich auf die religiös-traditionelle Sehnsucht der Juden nach der Rückkehr nach Zion (Jerusalem)., Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Zionist siehe Zionismus

Zentralrat der Juden Zentralrat der Juden in Deutschland: gegründet am 19. Juli 1950 in Frankfurt am Mai als Interessenvertretung der jüdischen Gemeinden und ihrer Mitglieder in Deutschland. Vorsitzender ist aktuell Dr. Josef Schuster. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Zentralwohlfahrtsstelle der Juden e.V Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland e. V. (ZWST): jüdische Sozialeinrichtung, 1951 gegründet als Einrichtung der Freien Wohlfahrtspflege mit Aufgaben in den verschiedensten Bereichen der Sozial- und Flüchtlingshilfe, der Alten- und Jugendarbeit bis hin zur Mitwirkung an der Sozialgesetzgebung. Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Zionismus Ende des 19. Jahrhunderts entstandene jüdische Bewegung, die das Ziel hatte, einen selbstständigen Nationalstaat für das jüdische Volk zu gründen und die jüdische Identität zu festigen. Der Name der Bewegung bezieht sich auf die religiös-traditionelle Sehnsucht der Juden nach der Rückkehr nach Zion (Jerusalem). Bundeszentrale für politische Bildung/bpb: Jüdisches Leben in Deutschland nach 1945. Glossar vom 20.10.2021, URL: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/juedisches-leben-348/juedisches-leben-348/342315/glossar/, [Zuletzt aufgerufen am 11.10.2023]

Zizit Der Tallit ist ein Schal, der zum Gebet getragen wird. Er wird traditionell zum Morgengottesdienst angelegt. An dem Schal sind vier Quasten befestigt, die auch Schaufäden (Zizit) genannt werden. Die Zizit sollen an Gottes Gebote erinnern. Orthodoxe Juden tragen im Alltag unter der normalen Kleidung einen sogenannten Tallit Katan, (kleiner Umhang). Das ist ein Kleidungsstück bzw. ein Poncho, an dem ebenfalls vier Quasten befestigt sind. Mitteldeutscher Rundfunk (2023): Symbole des Judentums. Von Davidstern, Kippa und Toraschrein vom 17.05.2023, URL: https://www.mdr.de/religion/judentum-religioese-symbole-104.html, [Zuletzt aufgerufen am 04.10.2023]